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Muss Schicksal bedeuten: Leidensweg ?
Kann es bringen nicht auch Freude ?
Ist sie für M a n c h e nur Privileg;
– hartes Los für Kleine Leute ?
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Was ist wohl verantwortlich dafür,
wenn’s nicht nach uns’rem Wunsche geht ?
Wenn nicht das Glück stehet vor der Tür;
– wenn uns’re Welt scheinet verdreht ?
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Wenn alles haben wir versuchet,
mit Arbeit und mit Ehrlichkeit.
Dann dennoch Rückschläg’nur verbuchet;
– für uns das Pech nur scheint bereit…
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Gibt es denn eine höhere Macht,
die schreibt für uns des Leben’s Buch ?
Auf dass dem Einen die Freude lacht;
– dem Ander’n bleibet nur der Fluch..?
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Man nennt es Schicksal, Kismet und Los;
– doch dies alles sind nur Namen.
Was kann es nur sein – was ist es bloß ;
– das falsche End’ wir bekamen !
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Ist das Schicksal wirklich ungerecht ?
Ist es Lohn für uns’re Taten?
Geht es uns wohl hinieden so schlecht,
weil nur Gutes wir erwarten?
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Ist es gar nur trügerischer Schein,
der uns dies alles glauben lässt ?
Können es wohl Schimären bloß sein,
wenn unser Dasein so gestresst?
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Ist es des Pflichtbewusstseins Mangel,
der uns so häufig hadern macht?
Entsteht nur deshalb d’rob Gerangel,
wer leben darf in schöner Pracht ?
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Oder gibt’s eine Vorsehung doch,
deren Weg wir nicht verstehen ?
Haben wir Hoffnung auf Rettung noch,
wenn wir neue Pfade gehen ?
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Können wir noch verstehen lernen,
was hinter diesem Allem steht ?
Können das Schlechte wir entfernen,
oder ist es dafür zu spät ?
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Was nützt es uns denn, wenn wir hadern,
mit uns’rem unbekannten Los?
Das Schicksal mit den Kampfgeschwadern
will darob schlagen härter bloß…
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Wenn wir versuchen, nachzudenken,
ob selbst uns eine Schuld nicht trifft;
– vielleicht dann auch wir können lenken
von uns ab des Schicksales Gift…
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Die Antwort, welch’ erhoffet man sich,
– sie hat wohl Niemand noch bereit.
– Was ist auch schon unser kleines Ich,
verglichen mit der Ewigkeit…?
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